Kredite mit Ausfallrisiko bewerten und vergleichen

Ein Kredit stellt für den Kreditgeber natürlich immer ein Risiko dar, weil man nie zu einhundert Prozent sicher sein kann, dass man sein verliehenes Kapital auch zurück erhält, sei es in Teilen oder im Gesamten. Aufgrund dieser Tatsache werden auch besonders etwas höhere Darlehensbeträge fast ausschließlich gegen die Hereinnahme von Sicherheiten vergeben. Aber auch durch diese Sicherheiten kann man nur selten in der Praxis wirklich 100 Prozent der Darlehenssumme absichern.

Der Kredit mit Ausfallrisiko ist also im Grunde eine ganz normale Angelegenheit im Darlehensbereich. Dennoch gibt es selbstverständlich verschiedene Darlehen und Darlehensarten, die ein erhöhtes Ausfallrisiko aufweisen, während andere Kredite nur ein relativ geringes Ausfallrisiko aufweisen. Zu den Krediten, die man als Kredit mit Ausfallrisiko eindeutig in die Gruppe einordnen muss, die ein sehr hohes Ausfallrisiko aufweisen, gehört zum Beispiel der Kredit mit Hartz4 oder auch der Kredit ohne Einkommen. Das Ausfallrisiko ist bei diesen Kreditarten besonders hoch, weil der Kreditnehmer eben um kein regelmäßiges Einkommen als Arbeitnehmer verfügt und daher nie wirklich sicher ist, dass die Darlehensraten auf Dauer auch tragbar sein werden.

Vom Grundsatz her zählt sicherlich auch der Dispositionskredit als Kredit mit Ausfallrisiko ebenfalls zu den Darlehen, die ein erhöhtes Risiko für den Kreditgeber beinhalten. Der Dispokredit wird zwar im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten Darlehensarten nur dann vergeben, wenn man über ein regelmäßiges Einkommen in ausreichender Höhe verfügt, aber genau dort liegt auch das erhöhte Risiko. Der Dispositionskredit wird nämlich nur auf Grundlage des Einkommens vergeben, die Hereinnahme von weiteren Sicherheiten, außer der Abtretung von Bezügen, ist völlig unüblich.

Aber diese „Sicherheit“ ist natürlich im Grunde überhaupt keine, weil man kein Gehalt pfänden kann, wenn der Kreditnehmer arbeitslos werden sollte und daher den Kredit nicht mehr abzahlen kann. Fällt das Gehalt weg, ist der Dispokredit sicherlich mit einem hohen Ausfallrisiko belastet, auch wenn es keine festen Rückzahlungsmodalitäten gibt. In der Praxis verlangen die Banken aber natürlich dennoch spätestens dann, wenn mit dem Wegfall des Gehaltes die Grundlage für den Dispokredit verloren geht, die kontinuierliche Reduzierung des in Anspruch genommenen Sollbetrages auf dem Girokonto.

Selbst das Hypothekendarlehen kann man in den Bereich Kredit mit Ausfallrisiko einstufen. Zum einen werden die vergebenen Darlehensbeträge nur selten wirklich bis zu einhundert Prozent abgesichert, eine erstrangige Grundschuld wird zum Beispiel nur bis zu maximal 60 Prozent des Beleihungswertes als Sicherheit angesetzt. Ferner sieht es in der Praxis so aus, dass man zwar ein vergebenes Darlehen von der Summe her zu 100 Prozent durch Grundschulden oder Bürgschaften absichern kann, man aber bei einer durchgeführten Zwangsversteigerung als Kreditgeber und Verkäufer der finanzierten Immobilien aber selten mehr als 70 Prozent des eigentlichen Verkehrswertes der Immobilie erzielen kann. Da die Hypothekendarlehen sich zudem durch eine sehr lange Laufzeit auszeichnen, ist natürlich gerade in der heutigen Zeit das Risiko deutlich erhöht, dass der Kreditnehmer aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder sonstigen negativen Veränderungen seinen Verpflichtungen nicht mehr oder nur noch teilweise nachkommen kann.